Bauern sterben leise

Ein Kommentar von Vorstandsmitglied und Landwirtin Friederike Rohlfing

"Ihr Lieben!

Die niedersächsische Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast hat kürzlich öffentlich geweint, als sie über die Situation der deutschen Landwirte sprach. Hoffentlich erregt das die Aufmerksamkeit der Verbraucher. Schon lange ist die Rede vom Höfesterben, aber niemand hört zu! Lediglich in der Fachpresse wird berichtet und das lesen wiederum nur die Menschen, die es am eigenen Leib spüren.

Unsere Politik will eine bessere Landwirtschaft - leider mit immer mehr Auflagen und Bürokratie. Dass sie damit die bäuerlichen Familienbetriebe kaputt machen, die man ja eigentlich erhalten und fördern will, dass scheint keiner zu merken!

Fragt doch mal den Bauern, wieviele Euro er für ein Schwein bekommt, wieviel er für einen Liter Milch erhält oder gar, was ein Bullenkalb kostet, wenn er es verkauft. Fragt doch mal, wie es möglich ist, dass sein Acker noch Ertrag bringt, nicht verseucht ist, sondern seit Generationen in der Familie vererbt wird.

Fragt doch mal, was der Bauer für den Erhalt seines Hofes alles tun muss? Täglich! 365 Tage im Jahr!

Diese Menschen fragen sich heute, ob sie aufgeben sollen oder ihren Kindern raten einen anderen Beruf zu erlernen, weil der Landwirt in den Augen der Gesellschaft die schlimmsten Umweltvernichter sind. Es weint nicht nur Barbara Otte-Kinast, sondern viele landwirtschaftliche Familien! Die Frage ist: Brauchen wir eine deutsche Landwirtschaft oder reicht es uns, wenn wir Frischmilch aus Neuseeland, argentinisches Rindfleisch oder chinesisches Gemüse im Supermarkt kaufen können?

Ich wünschte, die Leute, die die Landwirtschaft anderen Interessen opfern wollen, würden erkennen, dass ohne Landwirte, die seit Generationen ihre Äcker erhalten und pflegen, unser schönes Land nicht so wäre.

Herzlichst Friederike Rohlfing"

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