Landfrauen sagen NEIN zu Plastik

Interview mit Landfrau Heidi Pöhl bei der Auftaktveranstaltung in Stendal zum Projekt

Referentin Olga Witt

Was hat Sie dazu bewogen zum Eröffnungsvortrag von Sag NEIN zu Plastik zu gehen?

Das Thema interessierte mich schon länger und der Vortag machte mich neugierig. Die Veranstaltung war sehr schön vorbereitet, so dass ich mir schnell ein Bild machen konnte, wieviel Plastikmüll auch ich täglich verursache. So auf einen Blick sah es anders aus, als im täglichen Leben, wo es mal hier und mal da ein Teil ist.

Den Unverpackt-Laden in Stendal kannte ich, aber durch den Stand vor Ort, sah ich vieles, was ich in der Menge des Angebots bei meinem Besuch nicht gesehen hatte.

Was ist Ihnen aufgefallen?

Was mir bei dem Verpackungsmüll auf der Veranstaltung klarer geworden ist, dass viele Produkte, die nicht regional sind, noch mehr in Plastik verpackt waren z.B. Himbeeren oder Heidelbeeren, die ich im Winter nicht wirklich brauche. Allerdings ist ja fast jedes Lebensmittel irgendwie verpackt.

Wie hat Ihnen der Vortrag gefallen?

Der Vortag war sehr interessant, vor allem die vielen Zahlen und die Motivation der Referentin Plastikfrei zu leben hat mich beeindruckt und mich sehr bewegt. Was mir nicht gefallen hat, ist dass die Landwirtschaft oft sehr negativ dargestellt wird. Ich glaube, wir müssen in dieser Hinsicht mehr miteinander kommunizieren. Wir brauchen die Landwirtschaft, denn sie produziert die Lebensmittel.

Was gab es neues für Sie? Was haben Sie aus der Veranstaltung mitgenommen?

Wenn ich einkaufe achte ich noch mehr auf unverpackte Lebensmittel, als ich das bereits getan habe. Ich habe die "Bitte keine Werbung"-Aufkleber auf meinen Briefkasten zu Hause und auf Arbeit geklebt - mit zunehmendem Erfolg.

Haben Sie sich vorher bereits mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt?

Nachhaltigkeit ist schon immer ein Thema für mich und in kleinen Schritten versuche ich es umzusetzen z. B. Altes zu nutzen, was andere schon entsorgen wollten. Ein Beispiel sind unsere Stubenstühle, die schon über 100 Jahre alt sind. Wir haben sie aufgearbeitet und neu geflochten.

Toll fand ich, dass vor kurzem nach einem Artikel in der Presse, in dem unsere Landfrauengruppe mit ihrer Herzkissennähaktion erschienen war, wir Anrufe bekamen von Menschen, die noch Stoff zu liegen hatten teils neu, aber auch älteren und uns diesen zur Verfügung stellten.

Welche Rolle spielt das Thema in Ihrem Leben? Möchten Sie zukünftig etwas ändern?

Es ist mir sehr wichtig, persönlich immer weniger Plastikmüll zu verursachen. Außerdem möchte ich die Plastikmüllproblematik hier in unserem gesamten Haushalt bewusster machen z.B. die Verwendung von Glasflaschen, Glasbehälter zum Einfrieren oder wenn eine Plastiktüte da ist, sie mehrfach zu benutzen.

Was sind Ihre persönlichen Tipps zur Plastikvermeidung?

Wachstücher hatte ich von unserer Tochter vor längerer Zeit bekommen aber wenig genutzt. Mittlerweile habe ich nicht genug gehabt und habe selbst welche gemacht und einige davon verschenkt. Geht auch gut als Geschenk im Brief, ist gut angekommen im doppelten Sinne. Ich kaufe Obst und Gemüse in Läden, wo ich es als lose Ware bekomme. Weiterhin habe ich immer Korb und Beutel dabei. Seit geraumer Zeit habe ich eine schöne stabile Glasflasche mit Verschluss und Henkel für meinen Tee, den ich mit auf Arbeit nehme.

Wie gefällt Ihnen das Projekt?

Was mir gefällt ist, dass die Landfrauen sich dieses Thema auf ihre Fahnen geschrieben haben. Außerdem ist es wichtig, dass wir uns immer wieder mit diesen Themen beschäftigen und es immer mal wieder auffrischen. Dazu ist die Wissensmappe mit den Kärtchen sehr schön, hilfreich und informativ. Danke dafür.

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