Exkursion: Ländliche Bildungsfahrt mit Goethe
Ein Bericht vom Kreisverein Burgenlandkreis
Ländliche Bildungsfahrt nach Dornburg, Tautenhain, Gera, ins Kuhcafé Kauern und zum Biohof Meister
Exkursion am 28.08.2020
Früh morgens zeigte uns Petrus, dass es noch Regen gibt in unserer Region. Wochen warteten wir auf Regen, nun war er da. Neben Corona auch noch Regen, na wenn das nichts ist. Nun vorerst sollte uns das nicht stören, der Bus und sein Fahrer holten uns von den vereinbarten Treffpunkten ab. Und im Bus, da stört Regen nicht.
Während der Fahrt, kurz vor Dornburg zeigte sich den 37 Teilnehmerinnen die Sonne, die lautstark mit Applaus begrüßt wurde. Die vielen Kurven – durch eine Umleitung – forderten allerdings schon zu Beginn einige Minuten Verzug, so dass wir verspätet in Dornburg ankamen, aber schon von drei Gästeführern erwartet wurden.
Stolzieren wie Johann Wolfgang von Goethe
Zügig begann das Programm und Frau stolzierte, ja, man kann es so sagen – genau wie damals unser deutscher Dichter und Denker, Johann Wolfgang von Goethe, der Dornburg mehrfach besuchte, durch die wundervoll angelegten Parkanlagen. Von Barock bis Rokoko war alles dabei – wir interessierten uns auch und vornehmlich für die Kräuter im vielfältigen Kräutergarten, die Gärtner Scall schon in früheren Zeiten anbaute, um hoch oben auf dem Berg die Speisen zu veredeln.
Reizvolle Aussicht, aber keine Kompromisse
Nicht gedacht hätten wir – und das ist erst bei der Vorbereitung der Busfahrt heraus gekommen, dass nun ausgerechnet an diesem 28. August unser Goethe vor 271 Jahren geboren wurde. Welch gute Wahl des Datums und was für ein toller Zufall. Vielleicht weiß nun jede der Damen sofort und für immer, wann Goethe Geburtstag hat.
Wer einmal in Dornburg und in den Schlossanlagen war, kommt immer wieder. Man hätte länger bleiben können, die Aussicht war reizvoll, das Wetter inzwischen so herrlich sonnig und warm, aber der Tagesplan und die „Leitung“ machte keine Kompromisse.
Frisch gestärkt nach Gera
Nun schon leicht hungrig, machte man sich auf die lange Umleitungsfahrt nach Tautenhain, wo in der Gaststätte „Zur Kanone“ nicht nur „Napoleons Truppensalat“ sondern auch „Köstritzer Zwiebelfleisch“ bestellt werden konnte. Frisch gestärkt, war, nach der weiteren Busfahrt, Bewegung organisiert. Der Dahliengarten in Gera bot, neben weitläufigem Gelände, eine Augenweide und Blütenpracht sondergleichen. Und das nur von einer Blumenart. Stand man vor einer Pflanze, so unterscheiden sich sämtliche Blüten in Farbe und Form. Und das bei jeder Pflanze. Natur besteht eben aus zigtausend Wundern, die es zu entdecken gilt. Viel Engagement – auch von Ehrenamtlichen der Stadt Gera - steckte in diesen Beeten.
Kühe zum Kuchen nach Landfrauenart
Im Kuhcafé Kauern, einem großen landwirtschaftlichen Milchviehbetrieb war der Kaffeetisch bereits gedeckt. Es gab sehr wohlschmeckenden Kuchen nach Landfrauenart. Alle waren zufrieden.
Vom Café aus, konnte man durch große Fenster die Kühe beobachten, die in einem großen Stall untergebracht waren. Augenscheinlich ging es den Kühen gut. Eine Mitarbeiterin des Cafés berichtete über die Arbeit im Stall und im Betrieb. Über Tragzeiten und Neubefruchtung, über Milchleistungen u.v.m.. Der ebenfalls vorhandene Hofladen wurde von den Frauen rege genutzt. Man kaufte, was man brauchte – oder auch mehr.
Wendemanöver auf entlegener Schotterstraße
Nach einer regen Fotoaktion vor der aufgestellten Kuh auf dem Gelände, machte man sich auf die Fahrt zum letzten Programmpunkt. In dem Ort Cretzschwitz angekommen stellte sich heraus, dass der Bio-Geflügelhof Meister nicht direkt im Ort zu finden war. Dieser Programmpunkt war auf Grund einer Empfehlung des MDR ausgewählt worden und noch keiner wusste, wie man hinkommt. Unser Busfahrer bewies Nervenstärke und Humor und wir landeten, auf sehr entlegenen Schotterstraßen, gerade noch so, unter einer Unterführung durch passend, fast auf dem abgeernteten Acker. Da uns die Führung im Biohof Meister unter Coronabedingungen schon zu Beginn abgesagt wurde – wir wollten nur noch den Hofladen besuchen und einkaufen – entschieden wir uns zum Umkehren, denn keine der Frauen wollte verantworten, dass wir stecken blieben. Das Wendemanöver gelang und die Rückfahrt wurden angetreten.
Schönheit und Vielfälitigkeit
Auch wenn der letzte Punkt nicht ganz umgesetzt wurde – ein sehr ereignisreicher und schöner Bildungstag lag hinter uns. Wir besuchten Stätten, die noch keine kannte, erfuhren Dinge, die noch keine wusste und so entdeckten wir gemeinsam die Schönheit und die Vielfältigkeit unserer Region. Und nur regionales Wirtschaften wird uns zukünftig weiter bringen.