Landfrauen aus Gohre spenden Mutmacher

Eine Aktion, die zu Herzen geht: Landfrauen nähen 38 „Herzkissen“ für Brustkrebspatentinnen

Ehrenamtliche spenden nach Klinik-Aufruf als Erste selbst genähte Mutmacher

von links: Michaela Oneßeit, Antje Strube

Herzkissen, die Schmerzen lindern und Mut machen sollen: Dem öffentlichen Aufruf der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Stendaler Johanniter-Krankenhauses sind die Gohrer Landfrauen als erste gern nachgekommen.
Am 19. Februar hat Michaela Oneßeit, Vorsitzende des Landfrauenvereins Gohre, 38 große und zehn kleine handgefertigte Herzen übergeben.

Ende Januar bat Krankenschwester Antje Strube in einem Zeitungsartikel um Unterstützung für die Aktion der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft: Herzkissen nähen für Patientinnen. Die Kissen werden mit ihrer besonderen Form nach Brustkrebsoperationen unter dem Achselbereich getragen, haben eine schmerzlindernde Wirkung und sollen Mut machen.

Eine tolle Aktion von Frauen für Frauen

Ein Aufruf, der Landfrau Anke Vinzelberg zu Herzen ging und sie motivierte, sich direkt an ihre Nähmaschine zu setzen. Als Mitglied im Landfrauenverein Gohre wusste sie gleich, dass sie noch weitere Ehrenamtliche für die Aktion finden würde, so dass sie den Aufruf mit der Gruppe teilte, denn die Landfrauen aus Gohre halten auch in Zeiten der Corona-Pandemie ihr Vereinsleben aktiv. „Ich war sofort begeistert von der Idee mitzumachen, weil es eine Aktion von Frauen für Frauen ist. Wir sind gern dabei, wenn es darum geht, anderen zu zeigen, dass sie nicht allein sind“, so Michaela Oneßeit, die auch Mitglied im Landesvorstand des Landfrauenverbandes Sachsen-Anhalt ist. Etwas bewegen und füreinander da sein ist bei den Landfrauen Programm. Schnell fanden sich weitere Frauen, die anfangen wollten, die kleinen Trostspender zu nähen.

Die Näherinnen

Anke Vinzelberg
Doreen Eichmann
Inge Krüger
Christa Lücke
Michaela Oneßeit

Fehlende Materialpakete waren kein Hindernis

Doch nach Kontaktaufnahme von Anke Vinzelberg mit der Klinik stellte sich heraus, dass die Materialpakete der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft aktuell nicht geliefert werden konnten und es eine lange Warteliste gab. Aber das war für die engagierten Landfrauen kein Hindernis und sie wurden selbst aktiv, um gleich mit dem Nähen der Herzen anzufangen.
Die Frauen besorgten sich das geschützte Schnittmuster bei einem Krebsverein aus Nordrhein-Westfalen und kamen dabei auf die Idee auch noch passende kleinere Mutmacher für Kinder erkrankter Frauen zu nähen.

Unterstützung von Landrat Patrick Puhlmann

Hinzu kamen handgeschriebene Genesungswünsche auf den Landfrauen-Postkarten. Näherin Christa Lücke hatte außerdem die Idee ein Schild mit der Aufschrift "Gohrer Landfrauen" als Geschenkanhänger zu besticken.

Landrat Patrick Puhlmann wurde kurzerhand mit ins Boot geholt. Unbürokratisch war er bereit, mit einer privaten Spende für Materialkosten die Aktion zu unterstützen.
Bereits einen Tag nach dem Zeitungsaufruf war das erste Herz von Doreen Eichmann fertiggestellt.

Mit scheinbar kleinen Gesten Gutes erreichen

Mittlerweile, drei Wochen später, haben die Landfrauen schon mehr als sechs Kilogramm Füllwatte verbraucht und 25 große Herzen sowie sechs kleine Herzen fertiggestellt. Mit ihrem Tempo und Engagement zeigten die Landfrauen einmal mehr, dass sie sich stets für andere einsetzen. „Sich für Frauen stark machen, auch in einer schweren Zeit, ist für uns selbstverständlich. Unsere Motivation ist zu zeigen, dass auch mit scheinbar kleinen Gesten Gutes erreicht werden kann“, so Michaela Oneßeit.

weitere Berichte von den Landfrauen aus Gohre

< zurück