Wie Landfrauen die aktuellen Herausforderungen meistern
Ein Beitrag von Ortsvorsitzender Michaela Oneßeit aus Gohre
Wir, die Gohrer Landfrauen sind eine Gruppe aktiver Frauen zwischen 35 und 75 Jahren. Unsere Gruppe lebt davon einfach zusammen zu sein oder etwas zu unternehmen und dabei eine schöne Zeit miteinander zu verbringen. Nun befinden wir uns durch die Corona-Pandemie in einer besonderen und anspruchsvollen Zeit. Ein gemeinsames Treffen ist momentan nicht möglich.
Wie können wir uns aktuell austauschen?
Als Ortsvorsitzende mache ich mir Gedanken, wie wir das Vereinsleben trotzdem am Laufen halten können. Gerade in dieser besonderen Zeit. Wie können wir den Zusammenhalt unserer Gruppen weiterhin stärken? Denn der Wunsch nach Kontakt und Austausch besteht ja weiterhin.
Umstände erschweren den Kontakt
Doch aus eigener Erfahrung weiß ich: Auf dem Land ist es nicht einfach in Kontakt zu bleiben. Mal eben ein Treffen oder eine Veranstaltung per Videokonferenz abzuhalten klingt theoretisch ganz leicht, stellt aber in der Praxis manches Mitglied vor unüberwindbare Hindernisse. Nicht jede Landfrau kann mit diesem Medium umgehen. Nicht jedes Dorf in der Altmark hat zu jeder Tageszeit eine stabile Internetverbindung. Auch das Wetter lädt aktuell nicht gerade zu einem ausgiebigen Treffen in der Natur ein, besonders da unsere Frauen über mehrere Orte in einem 50-Kilometer-Radius verstreut sind. Das sind Umstände, die sich von heute auf morgen nicht so einfach ändern lassen, ob mir das nun gefällt oder nicht.
Direkte Kommunikation ermöglicht Wir-Gefühl
Umso erfreuter bin ich, dass wir es geschafft haben alle unsere Mitglieder in einer Whats-App-Gruppe zusammenzubringen – von jung bis alt. Es vereinfacht die Erreichbarkeit untereinander ungemein. Es bringt uns zusammen, wenn auch nicht real. Aber durch unsere Whats-App-Gruppe haben wir eine Möglichkeit zur direkten Kommunikation geschaffen.
Bunter Blumenstrauß an Themen
Nun nutzen wir es für unseren Austausch: Wir senden uns beispielsweise Rezepte entsprechend der winterlichen Jahreszeit. Auch das Projekt Sag NEIN zu Plastik findet sich mit gegenseitigen Tipps und Ideen zur Plastikminimierung wieder. So kann man z.B. Reinigungsmittel aus anfallenden Orangenschalen herstellen.
Auch dekorative Ideen spielen eine Rolle, wie einfach mal Hyazinthenzwiebeln in Wachs tauchen und mitteilen, ob die Zwiebeln auch blühen. Aber auch selbst gestrickte Socken werden gepostet, um nur einige Beispiele zu nennen. Kurzum: Es ist ein bunter Blumenstrauß an Themen.
Füreinander da sein in dieser besonderen Zeit
Das Tolle ist, fast jede beteiligt sich an diesem regen Austausch. Dabei geht es meiner Meinung nach nicht nur um die Themen. Außerdem zeigt es, wer vielleicht ein wenig mehr Kontakt und Zuwendung braucht. Wir möchten füreinander da sein und die Whatsapp-Gruppe ermöglicht dies auf unkomplizierte Weise.
Nicht zuletzt nutzen wir unsere Gruppe, um Ideen für unser 30-jähriges Vereinsjubiläum zu sammeln, denn so ein Jubiläum erfordert im Vorfeld Organisation und Zeit und aktive Mitarbeit. Und von der aktiven Mitarbeit aller Frauen lebt unser Verein, worauf ich sehr stolz bin. Jede bringt sich mit dem ein, was sie kann und möchte – auch und gerade in dieser besonderen Zeit.