Klug(e) Worte Nr. 2 ...
...von der Vorsitzenden an die Landfrauen
Liebe Mitglieder,
es liegen Veränderungen hinter uns und vermutlich noch weitere vor uns. Bestimmt erlebt jeder die aktuelle Situation unterschiedlich, abhängig von den persönlichen Umständen und der jeweiligen Perspektive. So musste der Landfrauenverband Sachsen-Anhalt e.V. in den letzten Monaten Veranstaltungen verlegen oder absagen und Projekte konnten nicht durchgeführt werden. Aus Sicht der Vorsitzenden tut es mir in der Seele weh, dass wir unsere Gemeinschaft nicht wie gewohnt realisieren können mit einem lebendigen Vereinstreffen, Exkursionen und Festen.
Es steht außer Frage, dass wir uns als Verband an die aktuellen Regeln und Verordnungen halten. Die Frage ist aber: Inwiefern lassen wir uns von den Umständen bestimmen? Das Leben geht weiter, sicher anders als vor der Pandemie. Haben wir es nicht selbst in der Hand, wie wir mit den Veränderungen umgehen? Wir alle legen doch stets die eigene Sichtweise fest. Und das ist gut so, denn es eröffnet Gestaltungsmöglichkeiten. Auch, wenn diese an die aktuellen Bedingungen und Vorsichtsmaßnahmen geknüpft sind. Offensichtlich werden wir alle (vorerst) mit dem Virus leben müssen. Selbstverständlich mache ich mir Gedanken dazu, ob es eine zweite, dritte und vierte Welle geben wird und habe mich gefragt, wie es mit dem Vereinsleben weitergeht und welche Veranstaltungen für 2020 überhaupt geplant werden können? Mir ist klar geworden, der Corona-Virus wird uns im Leben weiterhin begleiten, wie lange bleibt offen.
Meine Sichtweise ist: lasst uns planen, auch ohne Planungssicherheit. Lasst uns weitermachen mit unserem Vereinsleben, auch ohne zu wissen, wie dieses zukünftig aussehen wird. Lasst uns den Augenblick genießen! Was ich in meinen fast 30 Jahren Landfrauenmitgliedschaft gelernt habe, ist, dass es immer Herausforderungen zu meistern gibt.
Wir wissen alle nicht, was noch auf uns zukommt. So könnte es jetzt an der Zeit sein, wieder in die Gemeinschaft zu finden, beispielsweise mit einem ungezwungenen Treffen im Freien. Es müssen ja nicht gleich die nächsten zwei Jahre durchgeplant werden.
Wir können selbst gestalten, was zur aktuellen Situation passt, wie zum Beispiel die Aktion mit den Samentütchen. Ich freue mich über die vielen positiven Rückmeldungen, die dazu kamen. Zeigt es einmal mehr unseren Zusammenhalt. In der Landfrauengemeinschaft zu sein, heißt nicht nur geselliges Beisammensein, sondern zugleich auf den anderen acht zu geben. Die ein oder andere Landfrau mag (noch) nicht in der Lage sein, an einem Vereinstreffen teilzunehmen. Es liegt an uns allen füreinander da zu sein. Dazu gehört es miteinander in Kontakt zu bleiben und nachzufragen, wie es geht. Es gehört aber auch dazu, zu signalisieren, wenn es nicht gut geht, Redebedarf besteht oder praktische Hilfe benötigt wird. Dann können wir als Gemeinschaft weiterhin zusammenhalten. Keiner kann in die Zukunft blicken, aber wir können den Moment genießen. So wie ich, mit meiner Ortsgruppe bei unserer ersten Radtour in diesem Jahr. Es beginnen die schönsten und besten Wochen im Jahr - sei es im Urlaub oder bei der Ernte!
Herzliche Grüße, Sibylle Klug
Landesvorsitzende Landfrauenverband Sachsen-Anhalt e.V.